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Power BI Datamarts: Der moderne Weg zur Self-Service BI

Geschrieben von roosi Redaktion | 08.05.25 14:03

Viele Unternehmen kämpfen mit verteilter Datenhaltung, mangelnder Datenqualität und der Herausforderung, Daten aus unterschiedlichsten Quellen in ein einheitliches Modell zu überführen. Hinzu kommt der Wunsch nach Self-Service BI, damit Fachabteilungen eigenständig Reports und Dashboards erstellen können. Genau hier setzen die Power BI Datamarts an: Sie bieten eine integrierte, skalierbare und benutzerfreundliche Lösung, um Daten zusammenzuführen, zu modellieren und für Analysen bereitzustellen. 

Doch was genau steckt hinter dem Begriff „Datamart“? Warum sind sie für Unternehmen relevant? Und wie lassen sie sich sinnvoll im BI-Alltag einsetzen?

Was ist ein Power BI Datamart? 

Unter einem Datamart versteht man im Allgemeinen einen abgetrennten Datenbereich, der für bestimmte Fachabteilungen oder Anwendungsfälle vorgesehen ist. Mit Power BI Datamarts überführt Microsoft dieses Prinzip in die Cloud und erweitert es um Self-Service-Funktionen.

Ein Power BI Datamart ist: 

  • Cloudbasiert: Die gesamte Infrastruktur läuft in der Microsoft Cloud – kein Aufwand für Server-Hardware oder aufwendige Wartung. 
  • Self-Service-fähig: Fachanwender können Datamarts einrichten, Datenquelle verbinden, transformieren und eigene Modelle erstellen, ohne tiefere SQL- oder ETL-Kenntnisse haben zu müssen. 
  • Integriert: Die Datamarts verknüpfen sich nahtlos mit Power BI. Dadurch können Anwender schnell und einfach Berichte, Dashboards und Analysen auf Basis ihrer Datamart-Modelle erstellen. 

Der besondere Clou: Unter der Haube nutzt ein Power BI Datamart eine vollständig verwaltete Azure SQL-Datenbank. Das bedeutet, dass alle Daten und Transformationen in einem skalierbaren, performanten Backend liegen, das sich für Analysezwecke über einen T-SQL-Endpunkt anbinden lässt. So erhalten BI-Profis die nötige Flexibilität für tiefere Analysen, während Entscheider:innen von einer benutzerfreundlichen Web-Oberfläche profitieren. 

 

Vorteile und Anwendungsfälle 

  1. Self-Service BI
    Power BI Datamarts ermöglichen Fachbereichen, eigenständig Datenmodelle und -abfragen zu erstellen, ohne in die Tiefen klassischer ETL-Prozesse eintauchen zu müssen. So wird die Abhängigkeit von zentralen IT-Abteilungen reduziert und die Time-to-Insights verkürzt.

  2. Schneller Einstieg in die Datenmodellierung
    Dank der integrierten Power Query-Oberfläche können Anwender Daten aus verschiedenen Quellen importieren und transformieren. Die Lernkurve bleibt überschaubar, da viele aus Power BI bekannte Schritte übernommen werden.

  3. Skalierbarkeit
    Durch die Nutzung einer Azure SQL-Datenbank im Hintergrund ist das System hoch skalierbar. Bei steigenden Datenmengen oder komplexeren Modellen ist keine manuelle Anpassung der Datenbankstrukturen nötig.

  4. Governance und Sicherheit
    Trotz Self-Service-Ansatz müssen Unternehmen nicht auf Governance verzichten. Power BI Datamarts unterstützen rollenbasierte Zugriffsrechte und bieten durch Integration in das Power BI Admin-Portal Kontrolle über Nutzungsrechte und Monitoring.

  5. Performance
    Durch das in Power BI Premium enthaltene Performance-Management und Caching profitieren Berichte und Analysen von kürzeren Ladezeiten.


Typische Use Cases 

Power BI Datamarts entfalten ihr volles Potenzial überall dort, wo Daten schnell, flexibel und dezentral analysiert werden müssen. Besonders Fachabteilungen profitieren von der Möglichkeit, Analysen eigenständig durchzuführen – ohne Umwege über IT oder komplexe Infrastrukturen.

Ein klassisches Beispiel ist die Marketinganalyse: Kampagnendaten aus verschiedenen Tools lassen sich unkompliziert mit CRM-Daten kombinieren und zentral auswerten – ganz ohne manuelle Exporte oder aufwendige Datenvorbereitung. Ebenso profitieren Projektverantwortliche, wenn Zeit-, Budget- und Ressourcendaten aus unterschiedlichen Quellen in einem konsistenten Modell gebündelt werden. Das ermöglicht eine tagesaktuelle Sicht auf laufende Projekte und fundierte Entscheidungen auf Knopfdruck.

Für Unternehmen, die Self-Service BI-Initiativen vorantreiben möchten, bieten Datamarts eine ideale Grundlage: Sie ermöglichen die Einrichtung zentraler Datenmodelle, auf die mehrere Teams gleichzeitig und standardisiert zugreifen können – ohne Konflikte bei Datenzugriffen oder Modellanpassungen.

Auch im Pilotbetrieb beweisen Datamarts ihren Wert. Noch bevor ein vollumfängliches Data-Warehouse-Projekt gestartet wird, lassen sich erste Analyseszenarien schnell evaluieren. Bei positivem Verlauf kann das System problemlos skaliert und weiterentwickelt werden.

Darüber hinaus leisten Datamarts einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der IT: Fachbereiche können viele Datenanfragen eigenständig umsetzen, was die Zahl an Supporttickets reduziert und IT-Ressourcen für strategische Themen freimacht.

Nicht zuletzt bieten Datamarts eine hohe Flexibilität für agile Datenerkundung – insbesondere in dynamischen Umfeldern wie dem E-Commerce oder in Unternehmen, die schnell auf neue Marktanforderungen reagieren müssen. Neue Datenquellen lassen sich kurzfristig integrieren, Ad-hoc-Analysen unkompliziert umsetzen.

 

Technische Details 

Architektur und Komponenten 

Die Quellenanbindung erfolgt über Power BI Datamarts, die mit Hilfe von Power Query Daten aus verschiedenen Datenquellen wie SQL Server, Oracle und SaaS-Diensten extrahieren. Im Transformationsprozess können die bekannten Power Query-Funktionen wie Filter, Joins und Spaltenberechnungen angewendet werden, um die Daten den Anforderungen entsprechend zu verarbeiten.

Das transformierte Datenmodell wird anschließend in einer Managed Azure SQL Datenbank gespeichert. Ein T-SQL-Endpunkt ermöglicht es Fachanwendern oder BI-Entwicklern, bei Bedarf direkt über SQL auf das Modell zuzugreifen, um tiefergehende Abfragen zu erstellen.

Integration mit Power BI, SQL und weiteren Datenquellen 

Das Datamart-Modell ist nativ mit Power BI verknüpft: 

  • Direkter Berichtsbau: Erstellte Datamarts tauchen automatisch als Dataset in Power BI auf. 
  • SQL-basierte Tools: Weil hinter dem Datamart eine Azure SQL-Datenbank liegt, können externe Anwendungen, z. B. SQL Server Management Studio oder andere BI-Tools, den Datenbestand direkt abfragen. 

Unterschied zu klassischen Data Warehouses und Dataflows 

Das klassische Data Warehouse ist eher für umfangreiche Unternehmensdaten konzipiert, meist von der IT-Abteilung aufgesetzt und gewartet. Eine Data Warehouse-Architektur ist komplexer und bedarf mehr Know-how in Bezug auf Datenbank-Design und ETL-Prozesse. Power BI Dataflows lösen primär ETL-Anforderungen und speichern Daten in Azure Data Lake Storage. Während Dataflows für die Vorbereitung und das Laden von Daten sorgen, bieten Datamarts zusätzlich ein relationales Datenbankmodell und T-SQL-Unterstützung. Datamarts verbinden letztendlich das Beste aus beiden Welten – Self-Service, vereinfachte Architektur und direkten SQL-Zugriff – und sind damit besonders interessant für kleinere bis mittlere Datenszenarien oder abteilungsbezogene Use Cases. 

 

Quelle: Microsoft

 

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte 

Power BI Datamarts bieten eine integrierte Plattform für Self-Service Datenmodellierung und -analyse. Diese cloudbasierten und skalierbaren Datamarts setzen auf eine vollständig verwaltete Azure SQL-Datenbank, die eine zuverlässige und leistungsfähige Speicherung der Daten gewährleistet.

Datamarts schließen die Lücke zwischen Power BI Dataflows und einem vollwertigen Data Warehouse, ohne dabei auf Flexibilität oder Governance verzichten zu müssen. Dank der Self-Service-Funktionalität können Fachbereiche eigenständig Berichte erstellen und Daten integrieren, was die IT-Abteilung entlastet und die Entscheidungsprozesse erheblich beschleunigt.

 

Warum Unternehmen jetzt auf Power BI Datamarts setzen sollten 

Die Datenflut wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Wer frühzeitig in eine skalierbare und anwenderfreundliche BI-Lösung investiert, verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Power BI Datamarts sind dabei der ideale Einstieg, um sowohl Fachbereiche als auch BI-Profis ins Boot zu holen. 

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Quelle: Power BI Datamarts Overview (Microsoft)