Datengesteuerte Entscheidungen: So machen es erfolgreiche Unternehmen

Veröffentlicht am 04.02.25 14:03 durch roosi Redaktion

Während viele Unternehmen noch auf Bauchgefühl setzen, treffen die erfolgreichsten Organisationen heute ihre Entscheidungen auf Basis von datengesteuerten Analysen. Tatsächlich zeigen Studien, dass Unternehmen mit einer datengesteuerten Entscheidungsfindung ihre Konkurrenz in Bezug auf Produktivität und Rentabilität um bis zu 6% übertreffen. Allerdings ist der Weg zur erfolgreichen datengesteuerten Unternehmensführung nicht einfach. Er erfordert eine grundlegende Transformation der Unternehmenskultur, den Aufbau der richtigen Datenbasis und die Entwicklung analytischer Fähigkeiten im gesamten Unternehmen.

In diesem Blogbeitrag untersuchen wir, wie erfolgreiche Unternehmen den Übergang zur datengesteuerten Entscheidungsfindung meistern und welche konkreten Schritte Sie unternehmen können, um diesen Wandel in Ihrer Organisation erfolgreich zu gestalten.

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Der Wandel zur datengesteuerten Kultur

Die Transformation von traditionellen zu datengesteuerten Entscheidungsprozessen stellt für viele Unternehmen eine fundamentale Herausforderung dar. Traditionelle Entscheidungsprozesse basieren hauptsächlich auf Erfahrungswerten, Intuition und hierarchischen Strukturen. Diese Herangehensweise führt häufig zu intransparenten Entscheidungen, die Unsicherheit und Misstrauen bei Mitarbeiter:innen erzeugen können. Darüber hinaus zeigt sich ein deutlicher Wandel in der modernen Entscheidungsfindung. Anstelle von isolierten, projektorientierten Datennutzungen setzen erfolgreiche Unternehmen auf eine vollständig datengesteuerte Herangehensweise. Diese Methodik ermöglicht es Unternehmen, Entscheidungen auf Basis von Fakten statt Bauchgefühl zu treffen.

 

Kernelemente der Datenkultur

Eine erfolgreiche Datenkultur basiert auf mehreren wesentlichen Elementen:

  • Führungsengagement: Die Führungsebene muss aktiv die Datenkompetenz fördern und als Vorbild agieren 

  • Demokratisierung der Daten: Jede:r Mitarbeiter:in benötigt Zugang zu relevanten Daten und Analysen 

  • Kompetenzaufbau: Formelle und informelle Schulungen sowie Mentoring-Programme sind essentiell 

  • Vertrauenskultur: Die Integration von Datenexperten und der Aufbau eines vertrauensvollen Arbeitsklimas 

Infolgedessen entwickelt sich eine Unternehmenskultur, in der Daten als wertvolles Gut betrachtet werden. Die effiziente Orchestrierung dieses Wandels erfordert nicht nur technologische Lösungen, sondern auch eine neue Denkweise und aktives Engagement auf allen Ebenen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass dieser kulturelle Wandel Zeit benötigt und sich nicht von heute auf morgen vollzieht. Unternehmen müssen realistische Ziele setzen und einen ausgewogenen Zeitplan für die Transformation entwickeln.

 

Aufbau der richtigen Datenbasis

Eine solide Datenbasis bildet das Fundament für erfolgreiche datengesteuerte Entscheidungen. Unternehmen, die ihre Datenqualität vernachlässigen, riskieren ungenaue Analysen und Fehlentscheidungen, die den Wert ihrer datengestützten Strategien zunichte machen können.

 

1 Datenqualität sicherstellen

Die Qualität der Daten bestimmt maßgeblich die Effektivität von Analyseverfahren und die daraus abgeleiteten Entscheidungen. Schlechte Datenqualität kostet Unternehmen durchschnittlich 12,9 Millionen USD pro Jahr. Folgende Dimensionen sind für die Datenqualität entscheidend:

  • Genauigkeit: Korrekte Abbildung der realen Objekte oder Ereignisse

  • Vollständigkeit: Verfügbarkeit aller erforderlichen Datenfelder

  • Konsistenz: Einheitlichkeit über verschiedene Systeme hinweg

  • Aktualität: Zeitnahe Verfügbarkeit der Daten

  • Eindeutigkeit: Vermeidung von Datenduplikaten 

 

2 Relevante Datenquellen identifizieren

Zunächst müssen Unternehmen ihre verfügbaren Datenquellen systematisch erfassen und bewerten. Darüber hinaus ist es wichtig, einen systemübergreifenden Ansatz zu verfolgen, um das Entstehen von Datensilos zu vermeiden. Die Implementierung einer Single Source of Truth ist dabei von zentraler Bedeutung. Diese zentrale Datenquelle ermöglicht es, alle relevanten Unternehmensdaten an einem Ort zu sammeln und bereitzustellen. Infolgedessen können Entscheidungsträger auf einheitliche, geprüfte Daten zugreifen, anstatt Zeit mit der Suche nach der "richtigen" Datenquelle zu verschwenden.

 

3 Datenzugang demokratisieren

Die Demokratisierung von Daten bedeutet, dass die Mitarbeiter:innen Zugang zu relevanten Daten erhalten und wissen, wie diese zu interpretieren sind. Allerdings erfordert dies mehr als nur technische Lösungen. Eine erfolgreiche Datenstrategie umfasst:

  • Die Einführung intuitiver Self-Service-Analytics-Tools, die auch Mitarbeiter:innen ohne tiefere IT-Kenntnisse die Durchführung einfacher Analysen ermöglichen 

  • Die Implementierung klarer Zugriffsrechte und Sicherheitsrichtlinien 

  • Kontinuierliche Schulungen zur Förderung der Datenkompetenz 

Durch diese systematische Herangehensweise schaffen Unternehmen die Voraussetzungen für fundierte, datengesteuerte Entscheidungen auf allen Ebenen der Organisation.

 

4 Entwicklung analytischer Fähigkeiten

Analytische Fähigkeiten bilden das Rückgrat einer erfolgreichen datengesteuerten Organisation. Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte der Führungskräfte nicht ausreichend mit den richtigen Werkzeugen, Schulungen und Kenntnissen ausgestattet sind.

 

5 Schulung der Mitarbeiter:innen

Zunächst müssen Unternehmen eine systematische Herangehensweise an die Entwicklung von Datenkompetenzen etablieren. Datenkompetenz wird durch praktische Arbeit und regelmäßige Anwendung entwickelt. Darüber hinaus zeigt sich, dass kritisches Denken und Neugier wesentliche Elemente dieser Entwicklung sind.

Die Schulungsprogramme sollten sich auf drei Kernbereiche konzentrieren:

  • Grundlegende Datenkompetenz: Verständnis von Datenqualität und Analysemethoden

  • Analytisches Denken: Systematische Problemlösung und Entscheidungsfindung

  • Praktische Anwendung: Umsetzung von Erkenntnissen in konkrete Maßnahmen

Infolgedessen entwickeln Mitarbeiter:innen die Fähigkeit, Daten nicht nur zu analysieren, sondern auch wertvolle Erkenntnisse daraus abzuleiten und diese auf nützliche Weise zu kommunizieren.

 

6 Aufbau von Analyseteams

Der Aufbau effektiver Analyseteams erfordert eine durchdachte Struktur und klare Rollenverteilung. Erfolgreiche Unternehmen setzen dabei auf eine Kombination verschiedener Spezialisten. Die Kernrollen umfassen:

Data Engineers: Verantwortlich für die technische Infrastruktur und Datenintegration Data Scientists: Entwickeln komplexe Analysemodelle und Algorithmen Business Analysten: Übersetzen Datenerkenntnisse in Geschäftswert Domänenexperten: Bringen spezifisches Fachwissen ein 

Außerdem ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams entscheidend. Der Chief Analytics Officer spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er für die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter:innen und die Bereitstellung notwendiger Ressourcen sorgt. Die Marketingagentur Tinuiti demonstriert den Erfolg gut strukturierter Analyseteams. Sie zentralisierte mehr als 100 Datenquellen und ermöglichte ihren Teams die Erstellung individueller Dashboards für über 500 Kunden. Allerdings erfordert der Aufbau solcher Teams mehr als nur technische Expertise. Eine effektive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und die Integration in bestehende Geschäftsprozesse sind ebenso wichtig. Die Führungsebene muss sicherstellen, dass diese Teams über die notwendigen Werkzeuge, Schulungen und Unterstützung verfügen.

 

7 Implementierung von Datenprozessen

Die systematische Implementierung von Datenprozessen bildet das Herzstück erfolgreicher datengesteuerter Entscheidungsfindung. Standardisierte Abläufe, Qualitätssicherung und kontinuierliche Feedback-Schleifen sind dabei die tragenden Säulen.

 

8 Standardisierte Analyseabläufe

Zunächst müssen Unternehmen ihre Datenprozesse vereinheitlichen, um konsistente und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Die Einführung standardisierter Prozesse minimiert Fehler und steigert die operative Effizienz. Darüber hinaus ermöglicht die Prozessstandardisierung eine schnellere Anpassung an neue Herausforderungen. Ein wesentlicher Schritt ist die gründliche Analyse bestehender Prozesse zur Identifizierung von Optimierungspotentialen. Infolgedessen können klare Prozessdokumentationen erstellt werden, die als Leitfaden für alle Mitarbeiter dienen.

 

9 Qualitätssicherung

Die Qualität der Datenanalyse hängt maßgeblich von robusten Prüf- und Validierungsmechanismen ab. Automatisierte Prüfprozesse helfen dabei, die Komplexität zu kontrollieren und die geforderte Qualität in jedem Kanal sicherzustellen.

Konkrete Qualitätssicherungsmaßnahmen umfassen:

  • Automatische Formatprüfungen für Datensätze

  • Validierung der Datenvollständigkeit

  • Erkennung und Bereinigung von Dubletten

  • Wertebereichsprüfungen bei der Dateneingabe 

 

10 Feedback-Schleifen

Feedback-Schleifen sind entscheidend für die kontinuierliche Verbesserung der Datenanalyse. Sie ermöglichen es Unternehmen, ihre Datenmodelle zu verfeinern und schnell auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren. Die Integration von Feedback-Schleifen in Datenanalyseprozesse führt zu genaueren und zuverlässigeren Ergebnissen. Der Prozess umfasst einen kontinuierlichen Zyklus aus Datensammlung, Analyse und Handlung. Durch die Rückführung der Ergebnisse als Input in das System werden Echtzeitanpassungen und -verbesserungen möglich. Diese dynamische Anpassungsfähigkeit ermöglicht es Unternehmen, ihre BI-Strategien effektiv und relevant zu halten. Die Implementierung effektiver Feedback-Schleifen erfordert die Identifizierung kritischer Datenpunkte, die Geschäftsergebnisse beeinflussen. Allerdings ist es ebenso wichtig, geeignete Metriken für das Feedback festzulegen und einen robusten Rahmen für die Implementierung zu schaffen. Die Integration von Echtzeitanalysen durch Feedback-Schleifen verbessert nicht nur die Leistung von BI-Lösungen erheblich, sondern ermöglicht auch bessere Ergebnisse in verschiedenen Geschäftsbereichen. Durch statistische und maschinelle Lerntechniken können Organisationen Feedback effektiv interpretieren und ihre datengesteuerten Entscheidungsprozesse kontinuierlich optimieren.

 

Überwindung häufiger Hindernisse

Die erfolgreiche Umsetzung datengesteuerter Entscheidungsfindung stellt Unternehmen vor vielfältige Herausforderungen. Studien zeigen, dass viele Organisationen sich schwer tun mit der Einführung eines datengetriebenen Ansatzes. Darüber hinaus verhindern kulturelle Barrieren häufig die breite Einführung einer datengetriebenen Denkweise.

 

Widerstand gegen Veränderung

Der Übergang zu datengesteuerten Prozessen stößt oft auf internen Widerstand. Besonders Führungskräfte und das obere Management zögern häufig, einen datengetriebenen Ansatz zu übernehmen. Dieser Widerstand hat mehrere Ursachen:

  • Mangelndes Verständnis der Vorteile

  • Angst vor Kontrollverlust

  • Gewohnheit an traditionelle Entscheidungsprozesse

  • Sorge um die eigene Position

Infolgedessen ist es entscheidend, den Wandel nicht zu erzwingen, sondern systematisch zu managen. Die Überwindung des Widerstands erfordert eine klare Kommunikation der Vorteile und umfassende Unterstützung durch Schulungen.

 

Technische Herausforderungen

Die technische Implementierung datengesteuerter Prozesse bringt erhebliche Herausforderungen mit sich. Unzureichend definierte Organisationsstrukturen können ein zusätzliches Hindernis darstellen. Die häufigsten technischen Hürden umfassen:

Datenintegration: Die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen erweist sich oft als komplex. Datensilos und uneinheitliche Formate erschweren die Integration zusätzlich.

Infrastruktur-Anpassung: Die bestehende IT-Infrastruktur muss häufig modernisiert werden, was erhebliche Zeit und Kosten erfordert. Darüber hinaus fehlt vielen Unternehmen das notwendige technische Know-how für die Optimierung ihrer Datenarchitektur.

Qualifikationslücken: Die meisten Unternehmen verfügen nicht über die erforderlichen internen Fähigkeiten zur Optimierung ihrer Datenarchitektur für moderne Anwendungsfälle. Diese Qualifikationslücke führt zu einer zerstreuten und opportunistischen Datenintegrationsarchitektur.

 

Datenschutzbedenken

Mit der zunehmenden Menge an gesammelten Daten wächst die Bedeutung des Datenschutzes. Die Komplexität des Datenschutzrechts führt bei vielen Akteuren zu großer Zurückhaltung. Allerdings können Rechtsunsicherheiten nicht nur die beabsichtigte Datennutzung schmälern, sondern auch zu Fehlern in der Rechtsanwendung führen.

Zentrale Herausforderungen im Datenschutz:

  • Fehlende Standards für Anonymisierung 

  • Unsicherheiten bezüglich rechtlicher Anforderungen

  • Komplexe Compliance-Anforderungen

  • Haftungsrisiken bei Datenschutzverletzungen

Die Implementierung eines umfassenden Compliance-Programms hilft, rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Verwaltung von Metadaten, die die Rückverfolgung und Überprüfung der Einhaltung von Richtlinien erheblich erleichtert. Die Überwindung dieser Hindernisse erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Das Engagement der Unternehmensleitung und angemessene Ressourcen für die Schulung der Mitarbeiter:innen sind dabei unerlässlich. Außerdem müssen klare Prozesse für die Sammlung, Analyse und Nutzung von Daten etabliert werden.

 

Fazit

Datengesteuerte Entscheidungsfindung entwickelt sich zum entscheidenden Erfolgsfaktor moderner Unternehmen. Allerdings zeigt die Praxis deutlich, dass der Weg dorthin systematische Planung und kontinuierliche Anpassung erfordert. Erfolgreiche Organisationen zeichnen sich durch drei wesentliche Merkmale aus: Eine starke Datenkultur auf allen Ebenen, qualitativ hochwertige Datengrundlagen sowie fundierte analytische Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter:innen. Diese Elemente bilden zusammen das Fundament für nachhaltige Wettbewerbsvorteile. Unternehmen sollten deshalb schrittweise vorgehen und realistische Ziele setzen. Der Aufbau standardisierter Prozesse, kombiniert mit effektiven Feedback-Schleifen, ermöglicht eine stetige Verbesserung der Datennutzung. Technische oder kulturelle Hindernisse lassen sich durch klare Kommunikation und gezielte Schulungsmaßnahmen überwinden. Die Investition in datengesteuerte Entscheidungsfindung zahlt sich nachweislich aus - sowohl durch gesteigerte Produktivität als auch durch bessere strategische Entscheidungen. Unternehmen, die jetzt die richtigen Weichen stellen, sichern sich damit entscheidende Vorteile für die Zukunft.

 

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