KI mit Plan: So gelingt der erfolgreiche Einstieg im Unternehmen

Veröffentlicht am 03.06.25 09:48 durch roosi Redaktion

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) stellt Unternehmen aller Branchen vor Herausforderungen. Während einige Organisationen bereits mitten in der Implementierung KI-gestützter Prozesse stecken, stehen viele noch ganz am Anfang. Sie sind unsicher, wie der erste Schritt aussehen soll, mit welchen Mitteln sie beginnen sollen und welche Auswirkungen dies auf Mitarbeitende, Organisation und Geschäftsmodell hat. Dieser Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über den strukturierten Einstieg in das Thema KI im Unternehmenskontext. Er richtet sich an Entscheider:innen, die Orientierung suchen, den Wandel gestalten und gleichzeitig ihre Mitarbeitenden mitnehmen möchten.

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Der erste Schritt: Neugier strukturieren, nicht hemmen

Der Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz beginnt nicht mit Technologie, sondern mit Haltung. Offenheit gegenüber Neuem ist eine Grundvoraussetzung, doch Neugier allein reicht nicht aus. Unternehmen müssen von Beginn an mit einem Ziel an das Thema herangehen: Wo kann KI konkret unterstützen? Welche Aufgaben sollen entlastet, welche Prozesse verbessert werden? Gerade bei den ersten Schritten empfiehlt es sich, einfache und produktnahe Anwendungsfälle zu wählen. Marketingprozesse wie Texterstellung, Korrektur oder Übersetzung bieten sich an, um mit geringem Aufwand erste Erfolge zu erzielen. Der Fokus sollte dabei nicht auf der bloßen Bereitstellung von Tools liegen, sondern auf deren gezieltem Einsatz. Es braucht Struktur, Begleitung und eine klare Erwartungshaltung, damit Mitarbeitende die Technologie nicht nur ausprobieren, sondern sinnvoll integrieren.

 

Wo KI im Geschäftsmodell am meisten bringt

Die Frage, welche Bereiche des eigenen Unternehmens am stärksten von KI profitieren können, lässt sich nicht pauschal beantworten – sie erfordert Analyse. Ein systematischer Ansatz kann hier helfen. Dieser umfasst vier zentrale Dimensionen:

Erstens sollte geprüft werden, in welchen Bereichen die größten Effekte durch KI zu erwarten sind – sei es durch Zeitersparnis, höhere Qualität oder bessere Entscheidungen.

Zweitens ist es wichtig, die Umsetzungsreife zu hinterfragen. Gibt es bereits geeignete Daten? Verfügt das Unternehmen über die technologische Infrastruktur und die personellen Voraussetzungen?

Drittens sollten Aufwand und Nutzen gegeneinander abgewogen werden. Der potenzielle Return on Investment – ob finanziell oder organisatorisch – muss realistisch eingeschätzt werden.

Viertens gilt es, auch Risiken zu beleuchten. Dabei geht es nicht nur um mögliche Fehlentscheidungen durch KI, sondern auch um die Frage: Was geschieht, wenn man das Thema zu lange ignoriert?

Diese strukturierte Analyse schafft Klarheit und hilft Unternehmen, zielgerichtet in Pilotprojekte zu starten statt sich in unkoordinierten Einzellösungen zu verlieren.

 

KI-Wissen gezielt intern aufbauen

Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass Mitarbeitende sofort komplexe KI-Werkzeuge beherrschen müssen. Viel wichtiger ist es, das Wissen Schritt für Schritt aufzubauen – praxisnah, verständlich und bezogen auf konkrete Aufgaben. Gerade bei technischen Mitarbeitenden empfiehlt sich ein modulares Lernkonzept. Statt langwieriger Generalzertifikate sind kurze, technologieorientierte Schulungen gefragt, die sich in den Alltag integrieren lassen. Besonders beliebt sind sogenannte Short Courses oder Micro-Learnings – kleine, fokussierte Lernbausteine, die aktuelle Tools und Methoden abbilden. Dabei ist nicht nur Fachwissen entscheidend. Auch Soft Skills wie Anforderungsdefinition, Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit spielen eine zentrale Rolle. Denn die erfolgreiche Anwendung von KI erfordert ein gemeinsames Verständnis zwischen Business, IT und Fachbereichen. Am wirksamsten ist ein Lernansatz, der theoretisches Wissen mit praktischen Anwendungen verknüpft. Wer erste Erfolge selbst erlebt, entwickelt Motivation und Verständnis – beides ist essenziell für einen dauerhaften Kulturwandel.

 

Neue Rollen, neue Zusammenarbeit

Die Zeiten, in denen einzelne Data Scientists KI-Projekte isoliert umsetzten, sind vorbei. Heute erfordern KI-Initiativen breit aufgestellte, interdisziplinäre Teams. Neben technischen Rollen wie Data Engineers oder Machine Learning Specialists braucht es zunehmend Schnittstellenkompetenz: Produktverantwortliche, UX-Designer, Projektmanager:innen oder Business-Analysten, die zwischen Fachanforderung und technischer Umsetzbarkeit vermitteln. Entscheidend ist, dass diese Teams nicht mehr in klassischen Hierarchien agieren, sondern kollaborativ und iterativ zusammenarbeiten. Auch KI selbst verändert ihre Rolle: Statt als „Tool“ gesehen zu werden, rückt sie zunehmend in die Nähe eines Teammitglieds – etwa als Assistenz, die in Echtzeit Vorschläge liefert, Informationen aufbereitet oder Abläufe optimiert. Dadurch entstehen neue Dynamiken: Produktverantwortliche können heute Code mit Hilfe von KI generieren, Designer strukturierte Daten interpretieren – die Grenzen zwischen Rollen verschwimmen und machen Kompetenzen quer über Abteilungen hinweg notwendig. Die Grundlage für diese Entwicklung ist eine solide digitale Reife des Unternehmens. Denn nur wo Daten, Systeme und Prozesse bereits digitalisiert sind, kann KI effektiv andocken und ihre Stärken ausspielen.

 

Wann externe Unterstützung sinnvoll ist

Nicht jedes Unternehmen kann oder sollte tiefe KI-Kompetenz intern aufbauen. Gerade in frühen Projektphasen lohnt es sich, auf externe Spezialistinnen und Spezialisten zurückzugreifen. Diese bringen nicht nur methodisches Know-how mit, sondern vor allem wertvolle Erfahrung aus anderen Unternehmen und Branchen. Externe Partner helfen, typische Einsteigerfehler zu vermeiden, Anforderungen zu schärfen und einen realistischen Projektfahrplan zu entwickeln. Sie können die Rolle eines Navigators einnehmen – nicht zur dauerhaften Abhängigkeit, sondern zur gezielten Stärkung der eigenen Kompetenz. Vor allem dann, wenn KI nicht zum Kerngeschäft gehört, sondern als Ergänzung bestehender Prozesse betrachtet wird, ist externe Unterstützung wirtschaftlich und strategisch sinnvoll. Sie spart Zeit, reduziert Risiko und beschleunigt die Lernkurve.

 

Für Unternehmen, die eine klare, strukturierte Herangehensweise an das Thema KI suchen, bietet unser KI-Kompass eine praxisnahe Lösung.

Der KI-Kompass-Workshop umfasst:

  • Individuelle KI-Roadmap: Entwicklung konkreter, auf die Organisation zugeschnittener Schritte

  • Use Case Priorisierung: Fokussierung auf Anwendungsfälle mit messbarem ROI

  • Daten- & Reifegrad-Check: Ehrlicher Abgleich zwischen Anspruch und Machbarkeit

  • Compliance- & Governance-Strategie: Vermeidung von regulatorischen Risiken

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Mitarbeitende motivieren und Unsicherheiten abbauen

Technologische Innovation erzeugt häufig auch Verunsicherung – insbesondere dann, wenn Mitarbeitende befürchten, durch Automatisierung ersetzt zu werden. Diese Sorge sollte nicht ignoriert, sondern ernst genommen und aktiv adressiert werden. Entscheidend ist, dass KI nicht als Konkurrenz, sondern als Werkzeug verstanden wird – ein Werkzeug, das Aufgaben verändert, nicht Menschen ersetzt. Besonders repetitive, zeitaufwändige Tätigkeiten lassen sich automatisieren, während Kreativität, Empathie, Kontextverständnis und Entscheidungsfähigkeit weiterhin den Menschen vorbehalten bleiben. Die Einführung von KI sollte deshalb immer auch die Frage beantworten: Wo kann ich Mitarbeitenden echten Mehrwert bieten? Wer erlebt, dass KI hilft, lästige Aufgaben schneller zu erledigen oder bessere Ergebnisse zu erzielen, akzeptiert sie nicht nur – er fordert sie aktiv ein. Der Schlüssel liegt in der sinnvollen Auswahl der ersten Anwendungsfälle. Ein einmaliges KI-Experiment mit hohem Unterhaltungswert motiviert kurzfristig, entfaltet aber keinen nachhaltigen Effekt. Ganz anders sieht es aus, wenn Mitarbeitende erleben, wie KI ihre tägliche Arbeit erleichtert – etwa beim Coden, Schreiben, Recherchieren oder Strukturieren.

 

Eine lernende Organisation schaffen

Damit der Wandel nicht am Anfang stecken bleibt, braucht es mehr als einmalige Trainings. Kontinuierliches Lernen muss Teil der Unternehmenskultur werden. Weiterbildung ist kein Nice-to-have, sondern eine strategische Notwendigkeit. Besonders wichtig ist, dass der Wandel als Chance kommuniziert wird. Die Vorstellung von permanentem Lernen kann zunächst überfordernd wirken. Wird sie jedoch als Empowerment verstanden, stärkt sie die Eigenverantwortung und die Bereitschaft, Veränderungen anzunehmen. Dazu gehört auch, dass Unternehmen Erfahrungswissen sichtbar machen und eine generationsübergreifende Zusammenarbeit fördern. Langjährige Mitarbeitende bringen Werte, Kontextwissen und analytische Tiefe mit. Diese Fähigkeiten können durch KI nicht ersetzt werden, sondern kommen erst im Zusammenspiel mit ihr richtig zur Geltung.

 

Der Weg in die KI-Zukunft beginnt heute

Der erfolgreiche Einstieg in Künstliche Intelligenz ist kein Sprung ins Unbekannte, sondern ein strukturierter und bewusster Prozess. Unternehmen, die jetzt beginnen, sich mit KI auseinanderzusetzen, verschaffen sich nicht nur Wettbewerbsvorteile. Sie stärken ihre Innovationskraft, schaffen neue Freiräume für Kreativität und ermöglichen Mitarbeitenden, ihr Potenzial neu zu entfalten. KI wird den Arbeitsalltag verändern, das steht fest. Entscheidend ist, ob Unternehmen diesen Wandel gestalten oder von ihm überrascht werden. Orientierung, Weiterbildung, ein klarer Plan und ein gutes Gespür für Menschen sind dabei die wichtigsten Erfolgsfaktoren.

 

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Michael Schwingenschlögl, Principial Data Engineer, roosi GmbH